Viele Hotels möchten vom aktuellen Ökoboom profitieren und sich ein natürliches Image verpassen. Doch kaum eine Marke verfolgt diese Strategie so glaubhaft und durchgängig wie die Hotelgruppe Six Senses. Die weltweit 17 Resorts sind nicht nur ihre naturverbundene Architektur bekannt, sondern auch für ihre Nachhaltigkeits- und Sozialprojekte. Das Thema ist „core value“ der Hotelgruppe, sozusagen der Markenkern. Dabei bleibt der Komfort nicht auf der Strecke: 2018 wurden gleich drei Six Senses Resorts unter die Top Ten der begehrten Condé Nast Traveler’s gewählt.
Nature first!
Luxusurlaub mit gutem Gewissen funktioniert, wenn man es wirklich ernst meint und Umweltschutz nicht nur als umsatzfördernde PR-Maßnahme betrachtet. Wie es gehen kann, macht Six Senses vor. Viele kleine Projekte, individuell passend zum jeweiligen Zielgebiet, fördern Ökologie und Nachhaltigkeit. Wer zum Beispiel in einem Six Senses Resort ein Kuscheltier oder eine Flasche Wasser kauft, unterstützt einen Nachhaltigkeits-Fond. Dieser setzt sich für soziale und ökologische Projekte in unmittelbarer Umgebung des betroffenen Resorts ein. Im Jahr 2017 kamen so stolze 546.000 US-Dollar zusammen.
Um den Import von Plastikflaschen zu vermeiden, nutzen alle Resorts jeweils nahe gelegene Wasserquellen, deren Wasser gereinigt, mineralisiert und in wiederverwendbaren Glasflaschen abgefüllt den Gästen als Trinkwasser zur Verfügung steht. Gerade in Asien ist das alles andere als selbstverständlich. Zudem gibt es in jedem Resort ein „Earth Lab“, wo das Thema Nachhaltigkeit nicht nur für Hotelgäste anschaulich gemacht wird.
Glückliche Hühner, gute Eier
Im Six Senses auf der thailändischen Insel Yao Noi sorgen rund 150 hoteleigene Hühner täglich für bio-organische Frühstückseier. Zum Dank werden sie mit sanfter Musik und Futter aus eigenem Anbau verwöhnt. Unter dem Motto „Waste to Wealth“ wird der Müll der gesamten Anlage gesammelt und kompostiert oder recycelt. Ebenso wird das Abwasser gereinigt und zur Gartenbewässerung genutzt.
Die Leitung der Malediveninsel Six Senses Laamu arbeitet eng mit den lokalen Behörden zusammen. So gibt es regelmäßige Projekte, bei denen die Schüler einer nebenan gelegenen Wohninsel zum Thema Nachhaltigkeit nach Laamu eingeladen werden. Da geht es dann um „Zero Waste“, den Schutz der Ozeane, Baumpflanzaktionen oder Strandreinigung. So soll das Umweltbewusstsein der einheimischen Bevölkerung geschärft werden.
Frischer geht’s nicht
Müllminimierung ist ein wichtiges Thema im Six Senses Zighy Bay im Oman. Auch hier wird auf Plastikwasserflaschen, Strohhalme oder Ähnliches verzichtet. Vor einiger Zeit sandte die Hotelleitung Taucher in die umliegenden Gewässer, um sogenannte „ghost nets“ aufzuspüren und einzusammeln. Das sind verloren gegangene Fischernetze, die im Meer treiben und die Tierwelt bedrohen. Mehr als 1.000 Dattelpalmen liefern Bio-Früchte, die nicht nur für die Gäste in Form von Smoothies und Süßigkeiten genutzt, sondern auch an die frei lebenden Ziegen, die „Zighy Goats“, verfüttert werden. Im Kräutergarten wachsen rund 30 Gewürze für die frische Küche.
Eine moderne Kompostiermaschine wandelt 85 Prozent des Bio-Abfalls in wertvollen Dünger für die Gärten um. Und die Hotelleitung geht noch einen Schritt weiter: Im nahe gelegenen Örtchen Dibba wurde eigens eine ganze Farm angelegt. Gäste können hier das wahrscheinlich frischste Frühstück genießen, dessen Zutaten sie selbst nur wenige Minuten zuvor im Garten ausgesucht haben. Es gibt Hühner, Kühe und Ziegen und in einer kleinen Fabrik werden Käse und andere Milchprodukte hergestellt. Besonders bemerkenswert sind die Bemühungen des Hotels aber nicht nur im ökologischen, sondern auch im sozialen Bereich. Gleich drei regionale Schulen werden vom Hotel unterstützt und die Schülerinnen und Schüler zu Sozialprojekten eingeladen. Wir finden: absolut vorbildlich!
Earth Lab in den Six Senses Resorts
Vom Vietnam bis Portugal, von Thailand bis zu den Seychellen: Jedes Six Senses Resort legt hohen Wert auf eine nachhaltige Strategie und ökologisches Engagement. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ging die Hotelgruppe einen Schritt weiter und hat in jedem seiner Hotels ein Earth Lab eingerichtet. Es ist ein Ort und ein Forum, den Gästen die Bemühungen des Resorts in puncto Umweltschutz, ökologische Verantwortung und deren praktische Umsetzung vorzustellen.
Das Earth Lab macht auf diverse Themen aufmerksam, wie zum Beispiel die Vermeidung von Müll, die Stärkung regionaler landwirtschaftlicher Betriebe, das Aufzeigen von Alternativen zu Plastik oder das Upcycling von ausrangierten Möbeln und Gegenständen. Die Einrichtung fungiert auch als Werkstatt und vermittelt den Resortbesuchern in zahlreichen Workshops praktische Tipps und Tricks, wie leicht klimaneutrale und organische Produkte angefertigt werden können. So stellt das Six Senses Douro Valley seine eigene Zahnpasta her, das Six Senses Yao Noi produziert ihr eigenes Insektenschutzmittel und das Six Senses Laamu zeigt, wie aus Handtüchern Blumentöpfe werden.
Nachhaltigkeit in Zahlen
Wirklich beeindruckend: Allein im Jahr 2017 wurden mehr als 40.000 Kilo organisches Obst und Gemüse in den hoteleigenen Gärten der Six Senses Gruppe für die Hotelgäste angebaut. Rund 223.000 Kilogramm Kompost wurden produziert, fast 3.000 Jobs für die lokale Bevölkerung geschaffen und über eine Million Plastik-Wasserflaschen durch eigenes, in wiederverwendbare Glasflaschen abgefülltes Trinkwasser ersetzt. Auch die Erhaltung der Unterwasserwelt genießt bei der Hotelgruppe hohe Priorität. Im Six Senses Con Dao, Vietnam setzt sich das Hotelmanagement für die Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Dugongs ein, während das Six Senses Laamu auf den Malediven in Kooperation mit dem Olive Ridley Project die Rettung von Schildkröten und den Schutz des Seegras in Angriff nimmt. Das Absterben der empfindlichen Korallenriffe im Indischen Ozean möchte das Six Senses Zil Pasyon auf den Seychellen durch ihre Korallenaufzuchtstation verhindern. Taucher entnehmen gesunde Korallenteile, lassen Sie in einer „sauberen“ Umgebung wachsen und pflanzen sie danach wieder in ihre natürliche Umgebung ein. Das Ergebnis ist erstaunlich: In nur einem Jahr in der Aufzuchtstation wuchsen die Korallenteile durchschnittlich um 200 Prozent mit Höchstwerten von bis zu 422 Prozent!
Six Senses Hotels haben ihren Preis. Doch es zeigt sich, dass Luxusurlaub und Ökologie sich nicht ausschließen müssen. So wird die Traumreise mit gutem Gewissen möglich. EWTC bietet insgesamt zehn Six Senses Resorts im Programm: in Thailand, Kambodscha, Vietnam, Singapur und Portugal sowie auf den Malediven und Seychellen. Ganz frisch dabei: Das Six Senses Krabey Island in Kambodscha.