Am 30. Juli 2020 war es endlich wieder soweit: Nach einem monatelangen, pandemiebedingten Stillstand legte die EUROPA 2 von Hapag-Lloyd Cruises ihre Leinen los. Die dreitägige Kreuzfahrt ab Hamburg mit mehreren Schleifen rund um die Nordseeinsel Helgoland markierte den Beginn einer neuen Reiserealität: Die Reederei hat nämlich ein sorgfältiges und minuziös ausgearbeitetes Hygienekonzept entwickelt, um die Ansteckungsgefahr durch Covid-19 an Bord so gering wie möglich zu halten. Unsere Kollegen Janine Stecher, EWTC-Produktmanagerin für Kreuzfahrten und EWTC-Reiseberater Holger Schuster durften sich exklusiv bei der „Restart-Reise“ der EUROPA 2 mit den neuen Sicherheits- und Hygieneregeln an Bord der EUROPA 2 vertraut machen. Neue Abläufe, noch mehr Luxus und die ein oder andere Freudenträne war auch dabei: Im EWTC-Blog erfahren Sie, wie (emotional) die Seereise ablief.
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Trotz Corona: Hintergründe zum Neustart der EUROPA 2
Die Coronavirus-Pandemie hat weltweit den Tourismus empfindlich getroffen, vor allem die Kreuzfahrtindustrie geriet in den Fokus negativer Schlagzeilen. Auch Hapag-Lloyd Cruises (HLC) musste bereits mehr als 60 Reisen absagen, war aber in den letzten Monaten nicht untätig. Akribisch bastelten die Verantwortlichen der Reederei in Abstimmung mit den öffentlichen Behörden an einer ausgefeilten Strategie, wie zukünftig Seereisen wieder sicher und sorgenfrei ablaufen können.
Das Konzept berücksichtigt alle Eventualitäten vor, während und nach der Seereise. Es gewährleistet auch den Gästen im „Fall der Fälle“ eine hohe gesundheitliche und finanzielle Sicherheit. Die Schiffe von HL Cruises laufen nur mit einer Gäste-Auslastung von maximal 60 Prozent aus, im Falle der EUROPA 2 sind nur 300 Passagiere an Bord erlaubt. Die Crew musste sich im Vorfeld umfangreichen Testmaßnahmen unterziehen und sich acht Tage lang in eine vorsorgliche Quarantäne begeben. Zudem standen für die erste Fahrt des Luxusschiffes ausschließlich Seetage in den Gewässern rund um Helgoland auf dem Programm.
Neue Corona-Regeln für die Einschiffung
Zur Einschiffung im Kreuzfahrtterminal waren die wohl auffälligsten Veränderungen im Vergleich zur „normalen“ Kreuzfahrt sichtbar. Bevor die Passagiere an Bord gehen konnten, erfolgte eine verpflichtende medizinische Einschiffung aller Gäste. Neben der Kontrolle des vorab ausgefüllten Gesundheitsfragebogens wurde die kontaktlose Körpertemperaturmessung mithilfe von Wärmebildkameras durchgeführt. Wird eine erhöhte Körpertemperatur festgestellt oder eine Frage auf dem Gesundheitsfragebogen positiv beantwortet, befragt bzw. untersucht ein Arzt die betroffenen Gäste, um eine Covid-19-Erkrankung auszuschließen.
Außerdem findet die Einschiffung in mehreren vorgegebenen Zeitfenstern statt, um eine Ansammlung von großen Menschenmengen im Kreuzfahrtterminal zu vermeiden. „Trotz der ungewohnt strengen Sicherheitsvorkehrungen mit Abstandsregelung, Maskenpflicht, mehrfacher Handdesinfektion und einer penibel Sicherheitskontrolle lief der Check-in dank des freundlichen Personals sehr angenehm ab“, berichtet Schuster von der Einschiffung.
Wegen Corona: Müssen Passagiere Masken an Bord der EUROPA 2 tragen?
Auf dem Schiff angekommen, begleiten Stewards die Passagiere bis zu den Aufzügen, die die Gäste zu ihren jeweiligen Suiten bringen. Dabei achtet das Personal darauf, dass immer nur zwei Personen gleichzeitig den Lift benutzen und der Mindestabstand von 1,5 Metern gewährleistet ist – ganz im Sinne aktueller Corona-Maßnahmen. An Bord besteht Maskenpflicht immer dort, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann (z.B. im Fahrstuhl, in den Zodiacs, auf den Korridoren, auf dem Weg zum Restaurant oder in der Boutique). Der Mund-Nasen-Schutz jedenfalls stellt überhaupt kein Hindernis für den unnachahmlichen Service der EUROPA 2 – Crew dar.
„Auch in Zeiten von Corona bin ich uneingeschränkt begeistert vom herzlichen Service auf der EUROPA 2: In meiner Suite begrüßte mich ein lächelnder Butler mit Schutzvisier und einem Gläschen Champagner. Und mit dem praktischen Care-Set inklusiven den fünf Mund-Nasen-Schutz-Masken kümmert sich die Reederei auch um den Schutz ihrer Gäste“, meint Janine Stecher. Das Set findet jeder Gast kostenlos in seinem Zimmer vor. Textile Schutzmasken sind in der Schiffsboutique erhältlich.
Reinigung und Hygienemaßnahmen an Bord der EUROPA 2
An so ziemlich jeder Stelle merkt man, wie die Schiffscrew alles dran setzt, den Kreuzer sauber und virenfrei zu halten. Öffentliche Bereiche und Suiten werden ausgiebig gereinigt und desinfiziert. Dies betrifft vor allem häufig berührte Oberflächen und Flächen im Badezimmer, die Nachttische sowie alle elektronischen Bediengeräte und Gegenstände des alltäglichen Bedarfs, damit das Coronavirus keine Chance hat sich zu entwickeln.
Die Kabinen werden dreimal täglich (morgens, nachmittags, abends) gereinigt, das Reinigungspersonal trägt Masken und Einweg-Handschuhe. Auf dem ganzen Schiff steht eine erhöhte Anzahl an Desinfektionsspendern bereit. Eine Besonderheit ist die Frischluft-Zufuhr an Bord: Alle Zimmerkategorien und öffentlichen Bereiche werden dank eines speziellen Klimaanlagensystems mit 100 Prozent Frischluft versorgt. So muss kein Passagier befürchten das CO2 des Zimmernachbars einzuatmen.
Gibt es Einschränkungen in den Restaurants und Bars?
„Wir konnten alle Restaurants und Bars wie gewohnt nutzen. Nur die Anzahl an Gästen wurde sichtbar begrenzt und das Frühstück im Restaurant Yacht Club gab es wie immer am Büffetstand. Allerdings durften wir uns an den Buffetstationen nicht bedienen, das erledigten die freundlichen Kellner vor Ort“, berichten Janine und Holger.
Die Spitzenqualität der Restaurants steht ohnehin außer Frage: Die Restaurants des Luxusschiffes glänzen wie eh und je mit erlesenen Speisen und Gourmet-Kreationen. Aufgrund Corona hat sich nur die Zuweisung und Platzierung am Tisch geändert, die übernimmt nun das Servicepersonal. Außerdem ist der Verzehr von Getränken am Tresen in den Bars nicht erlaubt, nur die Sitzbereiche stehen Gästen zur Verfügung. Wer lieber in der eigenen Suite speisen möchte, kann auch den Suitenservice an Bord in Anspruch nehmen, der kleine Gerichte rund um die Uhr aufs Zimmer liefert.
Wie sieht das Leben an Bord und den öffentlichen Bereichen aus?
Corona-Maßnahmen auf dem Pooldeck
Das Pooldeck mit Außenpool und Whirlpools ist geöffnet, jedoch gelten hier zusätzliche Hygienemaßnahmen. So sind die Sonnenliegen paarweise mit einem Abstand von 1,5 Metern zu den nächsten aufgestellt, die nicht eigenmächtig verschoben werden dürfen. Gäste werden dazu angehalten, die Liegen vollständig mit einem Handtuch zu bedecken. Poolhandtücher liegen standardmäßig auf jeder Sonnenliege bereit oder sind beim Servicepersonal erhältlich. Das Baden im Pool und in den Whirlpools ist nur nach vorherigem Duschen erlaubt. Das Hygiene- und Anti-Corona-Konzept auf dem Pooldeck hinterließ bei Reiseberater Holger Schuster einen rundum positiven Eindruck: „Die Benutzung des Pooldecks lief völlig reibungslos ab und ich fühlte mich jederzeit sicher. Sobald ich meine Sonnenliege verlassen habe, hat sich die Bordcrew sofort um die Säuberung der Sonnenliegen und Auflagen gekümmert.“
Sind Sport und Wellness an Bord möglich?
Auch das Ocean Spa der EUROPA 2 war für Besucher zugänglich, nur die Gästekapazität wurde verringert. In den Behandlungsräumen war deshalb nur Platz für einen Gast pro Behandlung. Die Spa-Mitarbeiter tragen Einweg-Handschuhe und beginnen jede Anwendung mit der Reinigung der Hautoberfläche. Für die optimale Luftzirkulation wird jeder Behandlungsraum nach der Anwendung 30 Minuten lang gelüftet. Die Saunalandschaft mit den Dampfbädern, Umkleidekabinen und Duschen musste jedoch geschlossen bleiben. Auch das Sportangebot konnte zum größten Teil stattfinden. Einzige Bedingung: Die Sportler müssen sich vor Betreten des Sportbereichs die Hände desinfizieren und den 1,5 Meter-Abstand während der Kurse einhalten. Bei schönem Wetter finden alle Kurse im Freien statt. Und im Fitnessstudio sind die Trainingsgeräte mit mindestens 2,5 Metern Abstand zueinander aufgestellt, der sichere Trainingsbetrieb wird durchgehend vom Bordpersonal sichergestellt. Und wie gewohnt desinfiziert jeder Sportler nach der Benutzung sein Fitnessgerät. Der Betrieb läuft ebenfalls mit einer reduzierten Gästeanzahl ab, deshalb müssen sich Sportler vor und nach Betreten der Fitnessanlage an der Sportrezeption ein- und auschecken.
Gibt es Unterhaltung an Bord?
Auch der Unterhaltungsfaktor an Bord der EUROPA 2 musste wegen Corona nicht spürbar leiden. Zwar darf es im Theater kein „volles Haus“ geben, Unterhaltung und Spaß waren aber trotzdem garantiert. Im Veranstaltungssaal wurde darauf geachtet, wo die Zuschauer ihre Plätze einnehmen, natürlich unter der Einhaltung der geltenden Abstandregelungen. Deshalb kennzeichneten Schilder diejenigen Plätze, die frei bleiben mussten. Janine Stecher hatte trotzdem sichtlich Spaß: „Endlich konnte ich mal wieder eine Kulturveranstaltung besuchen und zusammen mit den anderen Gästen herzerfrischend lachen!“ Informative Talkrunden und musikalische Einlagen standen ebenfalls auf dem Programm der Restart-Reise.
Auch wenn bei dieser Reise wetterbedingt kein Landgang möglich war, durften sich die Passagiere immerhin ein Souvenir von der Insel Helgoland schmecken lassen. Augenzwinkernd kündigte die Crew der EUROPA 2 nämlich ein „Eilverfahren“ für ein „Fischbrötchentransportgenehmigungsverfahren“ an und versorgte dann tatsächlich alle Gäste mit Fischbrötchen aus Helgoland. Für Holger Schuster ein besonderes Highlight: „Auch wenn wir persönlich nicht die Insel betreten durften, so konnte man merken, welch Freude die Mitreisenden bei dieser spontanen und lustigen Aktion empfunden haben. Eine wirklich tolle Idee der Hapag Lloyd-Crew!“
Das Fazit des Restarts auf der EUROPA 2
„Wohl durchdacht, umsichtig, vorausschauend und bestens umgesetzt“. Zu keiner Zeit habe man sich unwohl oder einem hohen Risiko ausgesetzt gefühlt, lautet die einhellige Meinung der beiden EWTC-Kollegen über das Hygienekonzept von Hapag-Lloyd Cruises. Aufgrund ihrer Größe und genügend „Platz für alle“ bietet die EUROPA 2 optimale Bedingungen für die Wiederaufnahme von Kreuzfahrten auch in Zeiten der Corona-Pandemie. Außerdem spielt weniger der schnellstmögliche Start des Kreuzfahrtenbetriebs ein entscheidende Rolle, sondern vielmehr die Sicherheit aller Gäste bei gleichbleibenden, hohen Qualitätsstandards, so die Reederei. Gerade deswegen habe sich das zahlenmäßige Verhältnis von Crewmitgliedern zu Passagieren sogar noch erhöht. „Auf der EUROPA 2 wird nichts dem Zufall überlassen: Ich hatte während der gesamten Reise den Eindruck, dass die Reederei zu keiner Zeit die Zügel schleifen lässt und die höchste Priorität an Bord das Wohl aller Gäste war. Dementsprechend hochmotiviert und mit vollem Elan gingen die Mitarbeiter beim Neustart des Schiffes voran – letztendlich genauso, wie man sich das beste Schiff der Welt vorstellt“, meint Janine Stecher rückblickend.
Im nachfolgenden Video erhalten Sie einen Einblick, wie eine Kreuzfahrt auf der EUROPA 2 in Zeiten von Corona aussieht und wie das Hygienekonzept der Reederei umgesetzt wird. Aktuelle Reiserouten mit geplanten Landgängen finden Sie auf unserer Internetseite oder fragen Sie persönlich bei unseren Kreuzfahrt-Experten unter Tel. 0221. 80 111 244 nach aktuellen Reisemöglichkeiten.